20. Stammtisch des 1. Thüringer Hochseefischer Stammtisch n.e.V am 22.04.2017 in Hopfgarten

 

"Frühjahrsstammtisch" heißt auch immer "Themenstammtisch" und so setzten wir unsere Themenreihe "Schiffe unserer Flotten" mit den Schwerpunkten Fang- und Verarbeitungsschiffe Typ I / II / III sowie Hilfsschiffe fort.

Etwas mehr als 70 Teilnehmer kamen nach Hopfgarten, für unsere Verhältnisse schon fast eine "familiäre" Besucherzahl. Vielleicht waren es die etwas unbeständigen Wetterankündigungen oder noch ein wenig "Wintermüdigkeit" die einige unserer Mitglieder davon abhielten zum Stammtisch zu kommen. Denn am Thema kann es nicht gelegen haben.

Pünktlich 14.00 Uhr begrüßte Hans-Georg alle Anwesenden und gab einige Informationen zum Rostocker Hochseefischertreffen am 13.05.2017, das voraussichtlich zum letzten Mal in unserem alten Heimathafen Marienehe stattfinden wird. Auch aus den Reihen unseres Stammtisches wird eine größere Anzahl von Teilnehmern in Rostock erwartet. Ob es weitere Traditionstreffen in Rostock, vielleicht an anderer Stelle in Zukunft geben wird, ist gegenwärtig völlig offen. Ein weiterer Höhepunkt in der Traditionsarbeit wird die Ausfahrt mit der "Stubnitz" zur Flottenparade anläßlich des Hamburger Hafengeburtstages am 05.05.2017 sein. 28 Teilnehmer aus unserem Stammtisch lassen sich dieses spektakuläre Ereignis mit der "alten Stubnitz" nicht entgehen und sicher werden wir an gleicher Stelle davon berichten.

Danach begannen wir mit unseren Schwerpunkthemen. Hans-Peter Marschewski berichtete in seinem Vortrag über die FVS Typ I / II. Er hat es ganz prima verstanden einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen technischen Daten, Einsatzmöglichkeiten und Einsatzgebieten der FVS mit seinem eigenen Erleben auf diesem Schiffstyp zu verbinden. Anschaulich und für alle Anwesenden nachvollziehbar berichtete Hans-Peter über die schwere Arbeit und Lebensbedingungen der Besatzungen ob an Deck, Brücke, Maschine, Verarbeitung und Kombüse. Nicht nur für mich sehr bewegend, als sich Hans-Peter sehr emotional bei den auf FVS Schiffen begleitendem medizinischen Personal bedankte, speziell bei "seinem" damaligen Schiffsarzt, glücklicherweise einem Chirurgen, der ihn nach einem schweren Unfall wieder "zusammenflickte" und ihm somit das Bein gerettet hatte. Das Thema abrundend, ergänzte Hans-Georg indem er die Unterschiede der FVS Typ III zu den FVS Typ I/II herausarbeitete, wobei die Unterschiede darin bestanden das die "Bodo Uhse" und "Willi Bredel" vom Aufbau, von der Ausstattung und von der Maschinenleistung etwas moderner waren als die Vorgängertypen. Das wirklich revolutionäre dieser beiden letzten FVS Typen bestand jedoch darin, das in der Verarbeitung dieser Schiffe, anstatt der Plattenfrostanlagen, die schwere körperliche Arbeit beim Beschicken der Gefrierschränke voraussetzten, erstmals Bandgefrierautomaten zum Einsatz kamen. Das bedeutete weniger körperliche Anstrengung und höhere Frostleistung.

Im weiteren Verlauf des Themas erläuterte Hans-Georg den Begriff "Hilfsschiffe".

Zu den Fischereihilfsschiffen zählten in erster Linie die "Robert Koch", die sowohl als medizinisches Hilfsschiff, als auch als Versorgungsschiff auf allen Fangplätzen präsent war und in den letzten Jahren ihres Bestehens als Besatzungstransporter zwischen den Fangplätzen der Georgesbank und dem Stützpunkt für die Besatzungsaustausche in Havanna eingesetzt wurde. Für die Flotte der Saßnitzer übernahm die Aufgaben als Versorgungs und Hilfsschiff der ehemalige Logger "Karl Marx"

Mit der Erweiterung der Fangplätze in weit entfernte Fischgründe, machte sich eine neue, effizientere Flottenkonzeption erforderlich. Um die Fangschiffe immer länger auf den Fangplätzen einsetzen zu können, wurden eine ganze Reihe Kühl und Transportschiffe angeschafft, die nicht nur die Aufgabe hatten unsere Schiffe auf See zu leichtern, sondern sie hatten auch die wichtige Aufgabe, die Flotte auf den unterschiedlichsten Fangplätzen mit allem notwendigen Nachschub zu versorgen.

So wurden 1968 - ROS 318 "Breitling, 1971 - ROS 319 & ROS 320 "Lütten Klein" & "Evershagen", sowie 1978 & 1986 - ROS 321 & ROS 322 "Lichtenhagen" & "Reutershagen" in Dienst gestellt.

Um reibungslose Hafendurchläufe für unsere Schiffseinheiten zu sichern, arbeiteten im Rostocker Kombinat die beiden Schlepper "Robby" seit 1957 und "Tetje" seit 1966, die ebenfalls in die Kategorie "Fischereihilfsschiffe" einzuordnen sind.

Große Bedeutung als Hilfsschiffe der Hochseefischerei hatten auch die Fischerei Forschungsschiffe "Ernst Heckel" und "Eisbär". Ihre Aufgaben bestanden im Wesentlichen darin, neue Fanggründe zu erkunden, Erforschung der Ergiebigkeit der jeweiligen Fangplätze, Erforschung der metereologischen  und hydrologischen Bedingungen der Fangplätze, Biologische Auswertung der Fänge, Bakteriologische Untersuchung der Fänge, Entwicklung neuer Fangmethoden und Fangtechniken.

Der Buchbasar brachte mit fast 70,00€ ein ganz gutes Ergebnis, der Erlös wird zur Mitfinanzierung des nächsten Bordfestes genutzt.

Nach dem "Kaffeeklatsch", mit leckerem Kuchen vom Heimatverein Großfahner, schauten wir uns gemeinsam einen kleinen Film über eine Reise eines Schiffszahnarztes mit einem Kühl und Transportschiff  (passend zum Thema) in die Fanggebiete des Südatlantiks an, der z.Zt. auch auf - You Tube - im Internet zu sehen ist.

Mit dem Hinweis und bereits jetzt die mündliche Einladung zu unserem Bordfest am 16.09.2017 an gleicher Stelle, ging ein für alle Teilnehmer interessanter Stammtisch zu Ende.

Das war's, Euer Hans-Georg

                   

           

                                                                                                                                         Neues Stammtischmitglied Frank Peters

 

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Sitzung des Sprecherrates am 25.03.2017 in Großfahner

 

Am 25.03.2017 trafen sich die Mitglieder des Sprecherrates, die meisten von uns in Begleitung unserer Ehepartner, zu unserer turnusmäßigen Sitzung. Der Tradition des Sprecherrates folgend, dass wir uns bei unseren Zusammenkünften an solchen Orten treffen, die man selten oder auch niemals besuchen wird oder kann oder eben darf. Es war schon eine Ausnahme, die unsere Gastgeber für uns einräumten. Auf Initiative unseres Sprecherratsmitgliedes Brunhild Daniel, durften wir die Agrargenossenschaft "Agrarprodukte e.G " Großfahner besuchen. Der Geschäftsführer der Genossenschaft, Herr Robert Scheringer, ließ es sich nicht nehmen, uns ehemalige Hochseefischer durch seine komplette Anlage zu führen. Seine Ausführungen gaben uns einen tiefen Einblick in die Arbeit  und die Probleme der Genossenschaft, die sich mit mehr als 600 Rindern auf die Milchproduktion spezialisiert. Die Milch wird in dieser Großanlage unter ökologisch nachhaltigen Schwerpunkten produziert und auch das gesamte Viehfutter stammt aus eigener Pflanzenproduktion. Moderne Entmistungstechnologien und Gülleverwertung sind die Basis für eine hochmoderne Biogasanlage, mit der der gesamte Energiebedarf der Anlage abgedeckt und darüberhinaus überschüssige Energie an das Stromnetz abgegeben wird. Ich denke, das die Exkursion für alle Teilnehmer sehr interessant gewesen ist. Bei Kaffee und leckerem Kuchen setzten wir in der Pension "Zum alten Hauptmann" in Großfahner unsere Zusammenkunft fort. Der Bürgermeister der Gemeinde Großfahner, Herr Hans Kirchner, begrüßte uns in seiner Gemeinde und gab uns einen sehr informativen Einblick in die Gemeindestruktur. Danach setzten wir unsere Sitzung fort. So legten wir nachfolgenden Ablauf unseres 20. Stammtisches am 22.04.2017 in Hopfgarten fest. Neben den obligatorischen Informationen für die Mitglieder, setzen wir die Reihe "Schiffe unserer Flotten" fort, diesmal mit dem Thema "Fang und Verarbeitungsschiffe Typ I/II/III und Hilfsschiffe". Nach der Kaffeepause, bei der wir uns wieder auf leckeren Kuchen der fleißigen Helferinnen des Heimatvereins Großfahner freuen können, werden wir uns gemeinsam den digitalisierten 8mm Film mit dem Titel"Mit Hochseefischern unterwegs" anschauen.

Im zweiten Tagesordnungspunkt schätzten Landolf und Ellen Scherzer den Stand der Erarbeitung unseres "Stammtischbuches" ein. Die Anschubfinanzierung ist gesichert, in den nächsten Wochen werden die eingereichten Kurzgeschichten unserer HOFI's lektoriert und die Vorauswahl der Bilder vorgenommen, sodaß wir eventuell mit dem Erscheinen des Buches zu unserem Bordfest im September rechnen können.

       

                               Der Dank von allen Teilnehmern an den Geschäftsführer Herr Robert Scheringer

                                         Der Bürgermeister der Gemeinde Großfahner Herr Hans Kirchner (Mitte)